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Lohnerhöhung für alle Bauarbeiter wäre greifbar

Der LMV ist der arbeitnehmerfreundlichste Gesamtarbeitsvertrag für Handwerker in der Schweiz. Er gilt in der aktuellen Fassung noch bis Ende 2018. Wie seine Zukunft aussieht, ist angesichts der radikalen Haltung der Gewerkschaften völlig offen. Diese verharren auf ihren Maximalpositionen. Die Baumeister machen einen riesigen Schritt auf die Gewerkschaften zu: Einerseits liegt die Lösung für die Sanierung der Frührente Bau mit 60 technisch bereinigt auf dem Tisch. Andererseits sind die Baumeister bereit, über gewisse Lohnerhöhungen zu diskutieren. Mit den jetzt schon sehr hohen Löhnen ist es aber wichtig, dass für substanzielle Lohnerhöhungen im Gegenzug auch die Rahmenbedingungen für die Bauunternehmen berücksichtigt werden. Um Festanstellungen auf unseren Baustellen anbieten zu können und nicht zu einem Ausbau der Temporärarbeit und des Subunternehmertums gezwungen zu werden, sind Vereinfachungen und der flexiblere Arbeitseinsatz für die Unternehmen und für die Mitarbeitenden sehr wichtig. Die Baumeister fordern deshalb in den aktuellen Verhandlungen über den neuen LMV nicht mehr Arbeitsstunden als heute, wohl aber eine flexiblere Organisation der Arbeitsstunden übers Jahr. Pro Jahr sollen 100 Minderstunden beziehungsweise 200 Mehrstunden erfasst werden können. Mit dieser Massnahme wollen die Baumeister die Festanstellungen auf den Schweizer Baustellen erhalten, die Attraktivität für den Einsatz von Temporärmitarbeitenden senken und weniger auf Subunternehmen setzen müssen.
Eine solche gemeinsame Lösung – verbunden mit einer Lohnerhöhung sowie der praktisch bereits beschlossenen Beibehaltung des Rentenalters 60 – braucht auch ein Entgegenkommen der Gewerkschaften. Jetzt ist es an ihnen, einen grossen Schritt auf die Baumeister zuzukommen.

Odilo Gamma
Präsident Baumeisterverband Uri